Mit 5 Kriterien schnell erfolgreiche Kryptowährungen erkennen

Welche 5 Kriterien machen Kryptowährungen erfolgreich? Sie können nachhaltig an Wert gewinnen, wenn sie ökonomische Anreize für Nutzer und Investoren bieten, die Menge begrenzen und ein großes Problem dezentral koordinieren.

Ich blicke in diesem Beitrag hinter die Kulissen von Kryptowährungen, die so viel mehr sind als bloß digitale Münzen. Verabschiede dich von dem Gedanken, Kryptowährungen wären nutzlose Spekulationsobjekte, in die nur Geld von libertären Nerds und gierigen Venture Capital Fonds fließt. Denn tatsächlich können Kryptowährungen dabei helfen, Probleme der Menschheit zu lösen. Welche Probleme das sind und welche 5 Kriterien potentiell erfolgreiche Kryptowährungen ausmachen, erfährst du in diesem Beitrag.

Erfolgreiche Kryptowährungen bieten ökonomische Anreize für dezentrale Probleme

Ich bin ein großer Fan von Kryptowährungen. Denn Kryptoprojekte können Menschen zur Zusammenarbeit an dezentralen Aufgaben bewegen. Dezentral bedeutet, dass es nirgendwo eine Zentralinstanz gibt die die Menschen steuert, verpflichtet oder zwingt. Die Kryptoprojekte tun das, indem sie ökonomische Anreize einsetzen. Von solchen Kryptowährungen gibt es bereits unzählige, deshalb lohnt sich ein Blick auf Unterscheidungskriterien zwischen ihnen. Zuerst stelle ich dir die zwei größten Kryptoprojekte vor.

Bitcoin löst das Problem eines globalen Wertspeichers

erfolgreiche Kryptowährung Bitcoin

Bitcoin wurde als elektronisches Geld erfunden, das keine Zentral- oder Geschäftsbank benötigt, sondern direkt zwischen den Transaktionspartnern abgewickelt wird. Sein Erfolg beruht auf ökonomischen Anreizen basierend auf Konzepten aus der Spieltheorie. Dadurch wird Vertrauen zwischen Nutzern aufgebaut, die sich nicht kennen.

Die ökonomischen Anreize im Bitcoin-Netzwerk

Teilnehmer am Bitcoin-Netzwerk, die Energie und Rechenleistung für das Netzwerk bereitstellen (“Miner”) erhalten neu geschaffene Bitcoin-Münzen für ihre Dienstleistung, die Richtigkeit von Geldtransaktionen zu bestätigen, und zusätzlich auch Transaktionsgebühren von den Nutzern des Netzwerks.

Das Angebot an Bitcoin ist knapp, denn es werden nur maximal 21 Millionen Bitcoin jemals erzeugt werden. Es gibt also einen konkreten Nutzen für Bitcoin-Münzen, und ein knappes Angebot trifft auf eine steigende Nachfrage.

Bitcoin ist solides Geld mit einer starken Marke

Bitcoin löst also das Problem einer vertrauenswürdigen Weltwährung, der viele Menschen als Zahlungsmittel und als Wertspeicher vertrauen. Hier nur ein paar der Anwendungsfälle für Bitcoin:

  • In Ländern mit galoppierender Inflation nutzen die Einwohner bereits jetzt Bitcoin als Schutz gegen Wertverfall.
  • Menschen auf der Flucht transportieren ihre Werte in Bitcoin.
  • In Bitcoin wird Geld schnell und günstig über Ländergrenzen hinweg gesendet. 

Ethereum löst das Problem eines dezentralen Computernetzwerks

Ethereum ist ein weltumspannendes dezentrales Computernetzwerk, das automatisch ablaufende Verträge ohne eine Zentralinstanz ermöglicht. Ein solcher Vertrag kann vielfältige Anwendungsfälle haben. Die automatische Ausführung von dezentralen Verträgen ohne menschliches Zutun ermöglicht unter anderem

  • digitales Eigentum
  • digitale Identitäten
  • dezentrale Applikationen (Computer-Anwendungen)
  • dezentrales Finanzwesen
  • autonome Organisationen

Die Blockchain als dezentrales Netzwerk und die virtuelle Maschine von Ethereum sind die Grundbausteine für den Weltcomputer. Sie lösen das Problem von verteilten synchronen Rechenressourcen zur Ausführung von diesen intelligenten Verträgen.

Die ökonomischen Anreize bei Ethereum

Aber überragende Technologie ist nicht alles! Für längerfristigen Erfolg braucht es stetige ökonomische Anreize, sonst wird auch der bestdurchdachte Weltcomputer in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Um Gründer und Entwickler von Anwendungen auf Ethereum langfristig zu binden, werden sie am Erfolg des Projekts beteiligt. Je mehr sie das Ökosystems weiterentwickeln desto mehr werden sie in der Ethereum-eigenen Währung Ether entlohnt, ähnlich wie Angestellte durch Mitarbeiteraktien am Erfolg ihres Unternehmens beteiligt werden.

erfolgreiche Kryptowährung Ether

Ether werden als Zahlungsmittel für die Nutzung der Anwendungen auf dem Weltcomputer benötigt, sie fließen in Form von Transaktionsgebühren in das Ökosystem. Je mehr Rechenleistung zu einem Zeitpunkt benötigt wird, desto teurer sind die Transaktionen auf Ethereum.

Die Mengenbegrenzung macht Ether zu solidem Geld

Wird die Währung Ether dann also immer weniger wert, weil immer mehr davon in Umlauf ist? Diese Verwässerung der Anteile gibt es auch bei Aktiengesellschaften, die durch Kapitalerhöhungen oder Begebung von Mitarbeiteraktien die Anzahl der Anteilsscheine erhöhen. Im klassischen Markt kaufen die Firmen dann eigene Aktien zurück, um den Wert jeder einzelnen freien Aktie zu steigern.

Auf Ethereum läuft ein Automatismus ab, der Ether zurücknimmt („burned“), wenn ein hoher Bedarf nach Rechenleistung besteht. Dagegen werden neue Ether erzeugt („minted“), wenn der Bedarf sinkt. Dieser Mechanismus ermöglicht es dem Ökosystem, sich auf variable Angebots- und Nachfragesituationen einzustellen. Je erfolgreicher das Netzwerk wird, desto mehr Ether werden verbrannt, sodass sich der Wert auf weniger Ether-Münzen verteilt. Dieser Vorgang kann hier verfolgt werden.

Erfolgreiche Kryptowährungen motivieren Menschen zu weltweiter Zusammenarbeit

Bitcoin und Ethereum sind also gute Beispiele wie dezentrale Probleme mit Kryptowährungen gelöst werden:

Weltweit verteilte Menschen, die sich weder kennen noch sich vertrauen, werden durch ökonomische Anreize zur Zusammenarbeit motiviert und mit der Kryptowährung belohnt.

In diesen Kryptoprojekten gibt es verschiedene Interessengruppen: Entwickler, Gründer, Nutzer und Investoren. Sie alle werden durch die nachhaltige Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage und die Verknappung des Angebots bei Erfolg des Kryptoprojekts zusammengehalten, denn sie alle profitieren vom langfristigen Erfolg des Projekts durch steigende Preise der Kryptowährungen.


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Über Bitcoin, und über das Investieren im traditionellen Finanzsystem schreibe ich wöchentlich in meinem Newsletter. Dazu gebe ich Tipps und Tricks rund um dein Geld, sowie kuratierte Nachrichten der vergangenen Börsenwoche.


Investiere mit diesen 5 Kriterien in erfolgreiche Kryptowährungen

Durch Kryptowährungen werden viele Menschen motiviert, gemeinsam zu investieren, gemeinsam kreativ zu sein, gemeinsam zu besitzen oder gemeinsam zu verwalten. Deshalb gibt es auch so viele verschiedene Kryptowährungen: jede adressiert ein anderes Problem. Da jede Kryptowährung nur in dem Ökosystem ihrer eigenen Blockchain einen Nutzen hat, der langfristig ihren Preis definiert, gilt es Kriterien für eine erfolgreiche Kryptowährung zu erkennen:

1. Welches Problem wird durch die Kryptowährung gelöst?

Zuallererst steht das Problem, das durch die Koordination vieler Menschen gelöst werden soll. Einige Beispiele:

  • Ein dezentrales Mobilfunknetzwerk aufbauen, indem Nutzer eigene Antennen installieren (Helium)?
  • Dezentralen verschlüsselten Speicherplatz in der Cloud bereitstellen (Filecoin)?
  • Eine Straßenkarte durch Bilder aus Frontkameras in jedem Auto zusammenstellen (Hivemapper)?
  • Oder eine Generalistenplattform betreiben, die jeweils andere Lösungen für das Blockchain-Trilemma haben (Ethereum, Solana, Cardano, Algorand u.a.)?

Glaubst Du an die Relevanz des Problems? Glaubst Du daran, dass das Problem mit einem dezentralen Projekt, belohnt durch die Ausgabe einer Kryptowährung, besser gelöst wird als durch eine Zentralinstanz? Wenn ja, dann könnte es eine erfolgreiche Kryptowährung werden.

2. Welchen Nutzen hat die erfolgreiche Kryptowährung des Projekts?

Schau Dir an, welchen Nutzen die Kryptowährung in ihrem Netzwerk hat. Wofür wird sie im Ökosystem verwendet? Wird sie zum Beispiel zur Zahlung von Transaktionsgebühren genutzt, um die Rechenleistung und den Speicherplatz im Ökosystem zu finanzieren, dann hat sie einen klaren Nutzen. Oder gibt sie Dir vielleicht Stimmrechte, wenn es um Entscheidungen im Ökosystem der Blockchain geht?

3. Ist die Verteilung der Kryptowährung an den Nutzen gekoppelt?

Prüfe, ob diejenigen Beteiligten, die die meiste Wertschöpfung erbringen, auch am meisten mit der Kryptowährung belohnt werden. Zum Beispiel ist Bitcoin eine so erfolgreiche Kryptowährung, weil dieses Kriterium gut gelöst ist: Miner erhalten sowohl Transaktionsgebühren, als auch neue Bitcoin zur Belohnung für ihre Dienste. Diese Bitcoin können sie am freien Markt verkaufen, um ihre Unkosten zu decken. Dadurch kommen neue Bitcoin in die Welt, ohne dass es zu einer Zentralisierung kommt.

4. Wie geht die erfolgreiche Kryptowährung mit Angebot und Nachfrage um?

Wenn endlos viele Münzen der Kryptowährung erschaffen werden, dann wird der Wert jeder Münze verwässert. Recherchiere daher ob es einen Mechanismus zum Verbrennen der Münzen oder eine Mengenbegrenzung gibt. Nachhaltig erfolgreiche Kryptowährungen halten die Anzahl ihrer Münzen konstant oder geben neue Münzen nur in sehr begrenztem Umfang aus.

5. Wie sind die Anreize für verschiedene Interessengruppen im Kryptoprojekt gesetzt?

Weiterhin ist wichtig zu recherchieren, ob die verschiedenen Interessengruppen gleichlaufende Anreize haben. Die Gruppe der Miner hat andere Interessen als die Nutzer, die Investoren, die Entwickler. Nur wenn alle an den Erfolg des Projekts glauben, und mit Erfolg steigende Kurse zu erwarten sind, dann wird niemand die erfolgreiche Kryptowährung verkaufen wollen.

Recherchiere sorgfältig vor einer Investition in Kryptowährungen

Kommen dir die Konzepte bekannt vor? Natürlich, vom traditionellen Finanzmarkt. In der Aktienwelt solltest du dir vor dem Investment ähnliche Fragen stellen. Ohne die Erfindung von Kryptowährungen als Belohnungssystem in einem dezentralen Projekt, wären diese Anwendungsfälle vermutlich zentral durch Aktiengesellschaften umgesetzt worden.

Erfolgreiche Kryptowährungen sind wie Aktien für dezentrale Projekte

Insofern sind Kryptowährungen nichts anderes als Aktien für dezentrale Projekte. Und diese Projekte sind vielleicht die Einhörner der Zukunft, in die du durch Kauf der Kryptowährung investieren kannst. Rechercheaufwand gehört natürlich dazu, aber keine Rendite gab es jemals ohne Recherche. Beachte bitte aber, dass Kryptowährungen im Gegensatz zu Aktien nicht gesetzlich reguliert sind, woraus ein zusätzliches Risiko entstehen kann. Die hohe Volatilität der Kryptowährungen ist dir ja sicher schon bekannt.

Bitcoin ist keine Kryptowährung!

Bitcoin zählt nicht zur Gruppe der anderen Kryptowährungen. Denn es gibt einen riesengroßen Unterschied, der Bitcoin erfolgreich und vertrauenswürdig macht: Bitcoin ist komplett dezentral. Hinter jeder anderen Kryptowährung steht ein Projektteam, das selbst zu einem sehr großen Anteil vom Erfolg der Kryptowährung profitiert, weil sich das Projektteam typischerweise beim Start des Kryptoprojekts einen großen Anteil der Coins gesichert hat.

Nur hinter Bitcoin gibt es kein Projektteam, keine Stiftung, keinen zentralen Entwickler! Der Erfinder von Bitcoin ist bis heute unbekannt. Er hat das Whitepaper verfasst, die Blockchain ans Laufen gebracht und dann das Bitcoin-Netzwerk sich selbst überlassen. Bitcoin hat es geschafft, ohne eine zentrale Steuerung oder eine Marketingabteilung in nur wenigen Jahren zu einer starken Marke zu wachsen.


Natürlich sind die oben genannten Kriterien kein Garant für steigende Kurse der Kryptowährungen. Aber ohne die Erfüllung der fünf Kriterien glaube ich nicht an einen langfristigen Erfolg des Projekts. Welche Fragen hast Du nach der Lektüre dieses Beitrags? Hinterlasse sie mir gern in den Kommentaren.


Hinweis auf potentielle Interessenkonflikte: Karina hält Algorand, Bitcoin, Cardano und Ethereum zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels. Keine der genannten Kryptowährungen stellt eine Anlageempfehlung dar.

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