Wie deine Geldanlage bei Inflation erfolgreich wird

Inflation ist der böse Bruder des Zinseszins. Erfahre, mit welchen Anlageklassen deine Geldanlage bei Inflation erfolgreich sein kann.

Du kennst die unerfreulichen kleinen Tierchen, die nachts im Kleiderschrank deine Klamotten enger nähen. Das sind die Kalorientierchen. Leider haben diese Kalorien unerfreuliche Brüder. Die sitzen in deinem Geldbeutel und fressen dein Geld. Das sind die Inflationstierchen. Um mit deiner Geldanlage bei Inflation erfolgreich zu sein, solltest du einige Hintergründe kennen.

Die Inflation frisst dein Geld

Die Inflationstierchen bei der Arbeit

Genau wie die Kalorientierchen arbeiten auch die Inflationstierchen langsam und fast unmerklich gegen dich. Und genau wie die Kalorientierchen musst du auch mit den Inflationstierchen leben. Du weißt bereits, was gegen die Kalorientierchen hilft. Lass uns jetzt darüber sprechen, wie du die Inflationstierchen im Zaume halten kannst.


Inflation bedeutet allgemeiner Anstieg des Preisniveaus: alles wird teurer.


Wenn einfach nur die Gurke teurer wird, dann ist das noch nicht Inflation. Sondern Inflation ist ein Preisanstieg über alle Produkte hinweg, meist verursacht durch Erhöhung der Geldmenge, höhere Energiepreise, Ungleichgewicht von Produktangebot und Nachfrage oder eine Kombination davon. Es führt dazu, dass der nominale Betrag deines Geldes an Wert verliert. Inflation ist schlichtweg Geldentwertung.

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Lange Zeit war sie irrelevant, aber seit 2022 spürst du ganz praktisch in deinem Alltag, was Inflation bedeutet.

Nur weil die Inflationsrate seit Februar 2023 sinkt, heißt das noch nicht, dass alles billiger wird. Es wird nur nicht mehr so schnell teurer.

Die Bestimmung der Inflationsrate hat nichts mit dir zu tun

Berechnet wird die Inflation, indem die Preise der Produkte in einem beispielhaften Warenkorb über die Zeit verglichen werden. Darin steckt der Grundbedarf, wie Wohnen, Heizen, Lebensmittel und Verkehr, aber auch Alkohol, Haushaltszubehör, Bekleidung und Bildung. Die Preisveränderung aller Produkte im Korb zum Vorjahresmonat wird als Inflationsrate bezeichnet. Allerdings bleibt in diesem Verfahren der zugrundeliegende Produktkorb nicht stabil, was die tatsächliche durchaus Inflationsrate verschleiert. Zum Beispiel wurde der Anteil des Wohnens und Heizens in der Basis 2020 gegenüber 2015 reduziert.

Neben diesem Nachteil sagt die offizielle Inflationsrate auch nichts über deine persönliche Inflationsrate aus. Denn du konsumierst andere Dinge als die im offiziellen Produktkorb enthaltenen, und die können mehr oder weniger stark im Preis gestiegen sein. Also kann deine persönliche Inflation höher liegen als die offizielle, und sich das Problem der Geldentwertung für dich noch verstärken.

Du strampelst gegen die Inflation an

Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn wenigstens dein Gehalt in gleicher Höhe steigen würde. Tut es aber meist nicht! Also strampelst und strampelst du, um Geld zu verdienen, während deine Kaufkraft gleichzeitig sinkt. Im deutschen kollektiven Gedächtnis verankert ist noch die Zeit der Hyperinflation, als die Löhne der Arbeiter täglich in der Mittagspause ausgezahlt wurden, und das Geld direkt gegen Lebensmittel getauscht wurde, bevor es am Nachmittag schon wieder die Hälfte seines Werts eingebüßt hatte.

Geldanlage bei Inflation

Mach’ es den Inflationstierchen ungemütlich

Ganz so krass wie während der Hyperinflation geht es bei uns nicht zu. Aber bedenke, dass auch die kleinste Inflationsrate sich über die Zeit zu großer Geldentwertung auswächst. Denn dummerweise schlägt hier das exponentielle Wachstum gegen dich zu, das dir beim Zinseszinseffekt noch eine große Hilfe war.

Ein Beispiel: hätten meine Eltern mir bei meiner Geburt 1980 1.000 Euro in die Wiege gelegt, hätte dieses Geld heute nur noch 375 Euro Kaufkraft.

Eine langfristige Verwahrung deines Vermögens unter dem Kopfkissen schmeckt also nur den Inflationstierchen. Dir nicht.

So geht erfolgreiche Geldanlage bei Inflation

Du musst dein Geld vor dem Kaufkraftverlust schützen. Um dich der Geldentwertung entgegenzustemmen, muss dir dein Geld Rendite bringen, die mindestens so hoch ist wie die Inflationsrate. Für die Geldanlage bei Inflation stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen, aber nur einige davon sind erfolgreich. Weil es an der Börse Rendite nur gegen Risiko gibt, musst du bei höherer Inflation leider auch mehr Risiko in Kauf nehmen, um die Inflation mit Rendite zu schlagen.

Geldanlage bei Inflation mit verschiedenen Anlageklassen

Festverzinsliche Anlagen bei Inflation

Ach, es könnte so einfach sein. Lass dein Geld auf dem Konto liegen, oder stecke es auf ein Tages- oder Festgeldkonto. Als fortgeschrittene Anlegerin könntest du sogar deutsche oder amerikanische Staatsanleihen kaufen. All diese Anlageformen haben gemeinsam, dass sie sehr sicher sind und regelmäßige Zinszahlungen leisten. Aber es gibt ein großes Manko: keine dieser Anlageklassen bringt dir Zinsen, die oberhalb der Inflation liegen. Sichere Anlagen schlagen die Inflation langfristig nicht.

Aktien bei Inflation

Aktien sind Sachwerte, die gegen die Inflation geschützt sind, sagt man. Und tatsächlich stemmen sich marktbreite Aktienkörbe gegen die Inflation und erwirtschaften langfristig eine positive Realrendite. Der MSCI World zum Beispiel erzielt langfristig eine Rendite von 8 %, während die Inflation, zusammen mit Steuern und Gebühren, langfristig 4 – 5 % ausmacht. Das ergibt durchaus eine positive Realrendite, wenn auch nur um die 3 – 4 %. Aber immerhin: mit einer positiven Realrendite kann der Zinseszinseffekt arbeiten, sodass du eine Verdopplung deines eingesetzten Kapitals nach 18 – 24 Jahren erlebst.

Immobilien bei Inflation

Auch Immobilien gelten als Sachwerte, die vor Inflation schützen. Beim Investieren über Wertpapiere erhältst du aber keine andere Rendite als mit Aktien. Anders verhält es sich, wenn du echte Immobilien kaufst, am besten kreditfinanziert: indem du Schulden aufnimmst, die nominal von der Inflation entwertet werden, profitierst du von der Inflation. Gleichzeitig steigt hoffentlich der Immobilienpreis und du erhältst Mieteinnahmen, woraus du Rendite erhältst. Klingt nach einem unschlagbaren Modell, ist für mich aber viel zu risikobehaftet: unverlässliche Mieter, staatlicher Einfluss, unvorhersehbarer Zustand der Immobilie, geographische Lage und Änderungen an den Kreditkonditionen würden mich keine Nacht ruhig schlafen lassen.

Gold bei Inflation

Gold ist ein sehr begrenztes Gut. Es muss erheblicher Aufwand in die Angebotsausweitung gesteckt werden, sodass nur zwischen ein und zwei Prozent pro Jahr neu hinzukommen. Gold gilt deshalb über die Jahrhunderte hinweg als ultimativer Schutz vor Inflation. In den letzten 50 Jahren ergab sich eine durchschnittliche jährliche Preissteigerung bei Gold von 6 %, wovon du natürlich wieder die Inflation abziehen musst.

Bitcoin bei Inflation

So etwas wie Inflation durch Mengenausweitung gibt es bei Bitcoin nicht (oder nur in geringem Maße), denn die Geldmenge ist streng begrenzt. Der Preis von Bitcoin ist nur abhängig von Angebot und Nachfrage, wobei das Angebot mathematisch klar definiert ist. Die Nachfrage schwankt noch stark, weshalb auch der Bitcoinpreis noch sehr volatil ist. Aber als Wertspeicher ist Bitcoin hervorragend geeignet, um dein Geld vor Kaufkraftverlust zu schützen.

Fazit zur erfolgreichen Geldanlage bei Inflation

Rendite gibt es nur gegen Risiko, ist ein bekannter Spruch an der Börse. Also musst du ein umso höheres Risiko eingehen, je höher die Inflation ist, um dein Geld zu schützen. Eine breite Streuung deines Vermögens in verschiedene Anlageklassen, Regionen und Themen bleibt aber Pflicht.


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Es ist ein Jammer. Geldanlage bei Inflation bedeutet, mehr Risiko in Kauf nehmen zu müssen, um der Geldentwertung zu entkommen. Minimiere dein Risiko mit meinem Newsletter.


Willst du noch mehr über die erfolgreiche Geldanlage bei Inflation wissen? Dann schreibe mir hier in den Kommentaren oder in den sozialen Medien.

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