Du willst dein Geld nicht einfach irgendwo parken, sondern strategisch anlegen? Dann bist du in diesem Beitrag goldrichtig. Denn jetzt schauen wir uns an, was Anlageklassen überhaupt sind, welche es gibt, worin sie sich unterscheiden und wie du sie so kombinierst, dass dich dein Depot auch bei schlechtem Börsenwetter nicht im Regen stehen lässt.
Ein ETF-Sparplan ist ein großartiger Anfang. Aber wenn du mehr aus deinem Geld machen willst, solltest du die Grundlagen der strategischen Depotstruktur kennen. Und die beginnen mit einem simplen, aber mächtigen Thema: Anlageklassen verstehen.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
Was sind Anlageklassen überhaupt?
Hinter dem Begriff steckt einer der wichtigsten Schlüssel für dein finanzielles Selbstbewusstsein!
Anlageklassen sind Gruppen von Investments, die sich in ihrer Art, ihrem Risiko und ihrem Verhalten ähneln.
Klassische Anlageklassen sind zum Beispiel:
- Aktien
- Anleihen
- Immobilien
- Bargeld oder Tages-/Festgeld
- Gold und Rohstoffe
- Kryptowährungen (ja, auch wenn sie noch relativ jung sind, sie haben ihren Platz verdient)
Jede dieser Anlageklassen hat ihre eigene Persönlichkeit: manche sind konservativ und ruhig, andere wild und launisch. Nutze ihre verschiedenen Eigenschaften, um dein Depot krisenfest zu machen!
Warum solltest du Anlageklassen verstehen?
Weil du nur dann ein Depot aufbauen kannst, das zu dir passt, also zu deiner Risikobereitschaft, deiner Lebenssituation, deinen Zielen.
Ohne dieses Verständnis passiert schnell das hier:
- Du investierst zu einseitig (zum Beispiel nur in Tech-Aktien)
- Du hast keine Ahnung, warum dein Depot plötzlich so stark schwankt
- Du weißt nicht, ob du in einer Krise nachkaufen oder verkaufen sollst, und vor allem was
Mit dem richtigen Mix aus Anlageklassen bekommst du dagegen:
- mehr Stabilität im Depot
- klarere Orientierung
- und ein Gefühl von Sicherheit (auch wenn der Markt mal Achterbahn fährt)
Es lohnt sich also, Anlageklassen verstehen zu lernen! Bleib dran.
Anlageklassen verstehen? Diese Eigenschaften solltest du kennen
Jede Anlageklasse hat typische Merkmale, die du kennen solltest. Denn genau diese beeinflussen deine Rendite, dein Risiko und dein Bauchgefühl beim Investieren.
Hier sind die wichtigsten Eigenschaften:
Kursstabilität
Die Kursstabilität beschreibt die Schwankungsbreite der Anlageklasse. Also: Wie stark schwankt der Wert?
- Tagesgeld: kaum bis gar nicht
- Einzelaktien: können täglich stark schwanken
- Rohstoffe & Krypto: oft richtig volatil
Je mehr Bewegung, desto mehr Nerven brauchst du. Aber desto höher kann die Rendite sein. Denn hier gilt meine allerwichtigste Börsenregel:
Rendite gibt es nur gegen Risiko.
Je mehr Risiko (=Kursschwankungen) du bereit bist auszuhalten, desto höher kann deine Rendite ausfallen. Eine Garantie für Überrendite ist es aber leider auch nicht.
Liquidität
Hierbei dreht es sich um die Frage, wie schnell du das Investment wieder zu Geld machen kannst.
- Tagesgeld: jederzeit verfügbar
- Immobilien: Verkauf dauert Wochen oder Monate
- ETF und Aktien: kannst du börsentäglich handeln, es kann aber 1-2 Tage dauern bis das Geld auf deinem Verrechnungskonto ankommt, die Überweisung auf das Girokonto vielleicht auch nochmal
- Krypto: kannst du theoretisch rund um die Uhr handeln. Auch hier kann es wenige Tage dauern, bis das Geld auf deinem Girokonto angekommen ist
Ich bin total begeistert von der Liquidität von Wertpapieren! Du kannst es gar nicht hoch genug wertschätzen: Aktien, ETF und andere Wertpapiere kannst du jederzeit kaufen oder verkaufen! Egal ob du deine Investments nur eine Minute, eine Stunde, einen Monat oder Jahre halten willst: du kommst jederzeit an dein Geld ran.
Bitte achte darauf: dein Notgroschen, also die ca. 3 Monatsgehälter, die dir aus den mittelgroßen Katastrophen des Lebens helfen, gehört auf ein Tagesgeldkonto!
Laufzeit
Hierin zeigt sich, wie lange dein Geld fest gebunden ist.
- Festgeld: hat feste Laufzeit, und du kommst vorher nicht an dein Geld
- Anleihen: Laufzeit je nach Festlegung, du kannst sie aber jederzeit an der Börse handeln
- Aktien/ETF: keine feste Laufzeit, können jederzeit gehandelt werden. Aber langfristiges Denken ist sinnvoll!
- Immobilienfonds: egal ob offene oder geschlossene Immobilienfonds: sie haben oft Haltefristen!!
Vor der Wahl der Anlageklasse steht für dich also die Frage, wann du wieder an dein Geld ranwillst. Planst du, demnächst eine Immobilie zu kaufen, oder eine neue Küche? Dann gehört dein Geld in Anleihen oder Festgeld, du solltest es aber nicht in Aktien oder Aktien-ETF stecken.
Risikoklasse
Und letztlich dreht es sich immer um die Frage: Wie hoch ist die Gefahr, dass du Geld verlierst?
- Tages- und Festgeld: ist nahezu risikofrei
- Staatsanleihen von sicheren Staaten: sehr geringes Risiko
- Gold: mittleres Risiko
- Aktien-ETF: mittleres Risiko
- Bitcoin und Einzelaktien: höheres Risiko
- andere Krypto & spekulative Rohstoffe: hohes Risiko bis Totalverlust möglich
Wobei du immer bedenken musst: ein Verlust ist erst dann wirklich ein Verlust, wenn du dein Wertpapier mit Verlust verkaufst. Solange nur die Zahlen in deinem Depot rot sind, ist es nur ein „Buchverlust“. Dann hat das Wertpapier noch Chancen, sich zu erholen und dir Rendite zu bringen.
Mein Fazit zum Anlageklassen verstehen
Es bleibt dabei, ich kann es gar nicht häufig genug wiederholen:
Rendite gibt’s nur gegen Risiko
Wer sein Geld komplett sicher parken will, wird kaum Zinsen sehen. Wer mehr will, muss bereit sein, Schwankungen auszuhalten.
Anlageklassen verstehen, um deinen persönlichen Mix zusammenzustellen
Jetzt wird’s spannend: Wie findest du die richtige Kombination aus Anlageklassen für dein Depot?
Dabei kommt es natürlich auf dich an: wie viel Risiko bist du bereit zu ertragen? Wie stabil muss dein gesamtes Wertpapierportfolio sein, damit du nachts ruhig schlafen kannst? Wann brauchst du dein Geld?
Und auch: wie alt bist du? Denn je älter du bist, desto wahrscheinlicher willst du bald von deinem Vermögen profitieren, dir zum Beispiel eine Ergänzung zur Rente aus dem Depot auszahlen. Daher würdest du mit steigendem Alter auf sicherere Anlageklassen umschichten, um nicht in der Rente von einem Börsencrash erwischt zu werden.
Bist du eher sicherheitsorientiert?
Dann sollte dein Fokus auf Tagesgeld, Festgeld und Anleihen liegen. Vielleicht ergänzt um einen kleinen Anteil Aktien-ETF, wenn du dich an das Thema herantasten willst.
- Ziel: Kapitalerhalt und geringe Schwankungen.
- Großer Nachteil: Die Rendite bleibt oft unterhalb der Inflationsrate. Du wirst Kaufkraft verlieren!
Suchst du es ausgewogen?
Du möchtest langfristig Vermögen aufbauen, aber nicht schlaflose Nächte riskieren? Dann ist ein Mix aus Welt-Aktien-ETF, Anleihen-ETF und Cash-Reserve oft genau richtig.
- Ziel: Stabilität und Wachstum kombinieren
- Nachteil: du musst ein grundlegendes Verständnis für die Börse aufbauen (was ich natürlich nicht als Nachteil ansehe 🤣)
Bist du chancenorientiert und risikobereit?
Du hast einen langen Anlagehorizont, gute Nerven und findest Börse auch emotional spannend? Dann darf’s mehr Aktienanteil, vielleicht auch ein paar Einzelaktien, Gold und Bitcoin sein.
- Ziel: Höhere Rendite mit kalkulierbarem Risiko.
- Nachteil: Die Achterbahnfahrt deines Depotwerts und deiner Gefühle. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt wirst du alles spüren.
- Wichtig: Setze dir klare Limits! Einzelaktien und Bitcoin sollten jeweils maximal 5–10 % des Gesamtdepots ausmachen
Fazit: Anlageklassen verstehen und die Kunst des Investierens lernen
Eine praktische Anleitung zur Zusammenstellung der Anlageklassen im Depot in Abhängigkeit von deiner Risikobereitschaft und deiner Lebenssituation, habe ich im Beitrag die Kunst des Investierens geschrieben.
Außerdem findest du Vorschläge für die Zusammenstellung deines Portfolios zum Beispiel bei extraetf.com.
Welche Anlageklassen gehören unbedingt in ein ausgewogenes Depot?
Das hängt von deinem Risikoprofil ab. Aber grundsätzlich sollten alle Anleger die wichtigsten Anlageklassen verstehen, bevor sie investieren. Ein ausgewogenes Depot enthält meist eine Kombination aus Aktien (für Wachstum), Anleihen (für Stabilität) und Cash (für Flexibilität). Gold, Bitcoin oder Immobilien können zusätzliche Sicherheit bringen. Aber nur, wenn du ihre Rolle als Anlageklasse richtig einschätzt.
Wie finde ich heraus, welche Anlageklassen zu mir passen?
Der erste Schritt ist: Anlageklassen verstehen! Also die Unterschiede in Risiko, Laufzeit, Liquidität und Kursverhalten kennen. Dann frag dich: Wie viel Risiko kannst und willst du tragen? Wie lange willst du dein Geld anlegen? Und wie aktiv willst du dich um dein Depot kümmern? Deine Antworten zeigen dir, ob du eher konservativ auf Cash und Anleihen setzen solltest, oder ob Aktien, Rohstoffe und Co. besser zu dir passen.
Was bringen mir Anlageklassen überhaupt?
Anlageklassen zu verstehen hilft dir dabei, dein Depot gezielt aufzubauen, statt planlos zu streuen. Du weißt, welche Anlageklasse welches Risiko und welche Chance mit sich bringt, und kannst deine Geldanlage an deine Ziele, deine Lebenssituation und deine Nervenstärke anpassen. Kurz gesagt: Wer Anlageklassen versteht, trifft bewusstere Entscheidungen und schläft ruhiger auch wenn die Börse mal zickt.
