Wie Gewinne mit Kryptowährungen steuerfrei werden

Bevor Dir das Finanzamt zu viele Steuern abknöpft, erkläre ich Dir, wie Du Kryptowährungen steuerfrei handeln kannst.

Ich verdränge das leidige Thema Steuern gern. Die Besteuerung von Wertpapieren habe ich verstanden, und auch bereits hier thematisiert, aber wie steht es um die Versteuerung von Kryptowährungen? Gibt es eine Möglichkeit, Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen steuerfrei zu behalten?

Für dieses Thema habe ich mir Hilfe von Raphael Sperling geholt. Er ist Steuerberater mit Spezialisierung auf Bitcoin, Kryptowährungen und Web3. Auf einer NFT-Party konnte ich mich davon überzeugen, dass er so ganz und gar nicht meinem Bild eines trockenen und humorlosen Steuerberaters entspricht. Lassen wir also Raphael Licht in den dunklen Steuer-Dschungel bringen. Er erklärt uns, wie Gewinne mit Kryptowährungen steuerfrei werden – ganz legal.

Bevor Dir das Finanzamt zuviele Steuern abknöpft, erkläre ich Dir, wie Du Kryptowährungen steuerfrei handeln kannst.

Die Steuern auf Wertpapiergeschäfte werden Dir automatisch vom Verrechnungskonto abgebucht, sodass Du Dich um nichts kümmern musst. Aber Kryptowährungen leben auf der Blockchain, darauf hat das Finanzamt keinen Zugriff. Und trotzdem fallen auch auf die Gewinne mit Kryptowährungen Steuern an. Weil das nicht automatisch geht, musst Du dem Finanzamt selbst Auskunft geben. Aber immerhin eine sehr gute Nachricht für Kryptoinvestoren gibt es.

Die Spekulationsfrist beim Handel mit Kryptowährungen

Ohne Geduld ist der Handel mit Kryptowährungen steuer-teuer

An- und Verkäufe von Kryptowährungen unterliegen der Spekulationsfrist nach § 23 EStG. Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen sind dann steuerpflichtig, wenn zwischen Anschaffung und Veräußerung weniger als ein Jahr vergeht. Werden in diesem Jahr Gewinne erzielt, musst Du diese „privaten Veräußerungsgeschäfte“ ab 1000 Euro Gewinn mit Deinem persönlichen Steuersatz versteuern, der bis zu 42 Prozent betragen kann. Das ist die schlechte Nachricht.

Mit Geduld sind Deine Gewinne mit Kryptowährungen steuerfrei – total legal

Die schlechte Nachricht wird zu einer sehr guten, wenn Du nach dem Kauf ein Jahr Geduld hast. Dann nämlich zahlst Du keinen einzigen Cent Steuern auf Deine Gewinne mit Kryptowährungen. Das gilt übrigens auch, wenn Du statt der echten Kryptowährung auf der Blockchain ein klassisches Wertpapier, eine Schuldverschreibung (ETP, ETN oder ETC), auf die Kryptowährung an der Börse kaufst. Tatsächlich kommt es für die Steuerbefreiung auf die physische Hinterlegung und die Möglichkeit zur Auslieferung an Dich an. Diese Information findest Du im Factsheet der Schuldverschreibung. Das Prinzip kennst Du bereits von Gold, wo auch der physische Besitz als Barren, Münze oder ETC nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei ist.

Einkauf und Tausch im Universum der tausenden Kryptowährungen können steuer-teuer sein

Tausch in eine andere Kryptowährung wird steuerlich wie Verkauf behandelt

Solltest Du Deine Kryptowährungen nicht nur kaufen und halten, um längerfristig von höheren Kursen zu profitieren, sondern Dich im großen Universum des dezentralen Finanzsystems oder Web3 bewegen, dann solltest Du noch mehr auf die Steuern achten. Denn nicht erst der Verkauf einer Kryptowährung zurück in Euro führt zu einem steuerpflichtigen Ereignis, sondern auch der Tausch von einer Kryptowährung in eine andere wird wie ein normaler Verkauf behandelt. Erfolgt der Tausch innerhalb eines Jahres, fallen hier möglicherweise Steuern an.

Steuer-teuer sind Zinsen aus Deinem Kryptovermögen

Noch verrückter wird es, wenn Du Deine Kryptowährungen für Dich arbeiten lässt, um daraus Zinsen zu erwirtschaften (zum Beispiel Staking und Lending): beides gilt steuerlich als laufende Einkünfte, die nach § 22 Nr. 3 EStG als sonstige Einkünfte besteuert werden müssen. Auch hier gilt der persönliche Steuersatz ab einer Freigrenze von 256 Euro. Aktives Staking kann sogar als gewerbliche Tätigkeit eingestuft werden! Wenn Du also kurzfristiges Trading oder Staking betreibst, solltest Du von den erzielten Gewinnen eine Rücklage für die Steuer bilden.

So erfährt das Finanzamt von Deinen Transaktionen

Tracking-Tools für Kryptohandel helfen Dir bei der Steuererklärung

In Deiner Einkommenssteuerklärung gibst Du Deine Gewinne und Verluste aus dem Handel mit Kryptowährungen in der Anlage SO „Sonstige Einkünfte“ an. Zur Unterstützung solltest Du ein Tracking-Tool für Deine Krypto-Transaktionen nutzen. Das ist eine Software, die Dein Portfolio im Blick behält und die Transaktionen für Dich zu einem Steuerreport zusammenfasst. Raphael nutzt zum Beispiel Cointracking, das Deine Transaktionen direkt aus Deiner Wallet oder von der Kryptobörse importiert.

Verluste machen Deine Gewinne mit Kryptowährungen steuerfrei

Nicht nur um die Gewinne, sondern auch um mögliche Verluste solltest Du Dich kümmern. Wenn Du Verluste innerhalb des einen Jahres Haltedauer realisierst, also die Kryptowährung mit Verlust verkaufst, kannst Du sie mit Deinen Gewinnen aus anderen Kryptowährungen verrechnen und so Deine Steuerlast senken.

Raphael Sperling von tax-sparrow erklärt uns, wie Gewinne mit Kryptowährungen steuerfrei werden

Aber die Ansichten und Gesetze ändern sich stetig.

Du solltest Dich auf dem Laufenden halten, und bei Bedarf mit einem Experten wie Raphael zusammenarbeiten. Er hilft Dir, Kryptowährungen steuerfrei zu handeln oder zumindest das steuerliche Optimum zu erzielen.


Auch Steuerthemen gehören zum Investieren dazu. Danke an Raphael, dass wir jetzt wissen, wie wir Kryptowährungen steuerfrei handeln können.

Ein Kommentar

  1. Ich habe bis jetzt mit meinen Investments ein bisschen was verdient und immer versteuert. Dieses Jahr lief es besser und ich muss sehen, ob ich Teile steuerfrei bekommen kann. Dafür werde ich mir zur Sicherheit eine Steuerberatung suchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.