Aktive ETF bieten Dir das Beste aus zwei Welten

Du kennst ETF bisher als börsengehandelte Indexfonds, die schnöde einen Aktienindex passiv nachbilden. Aktive ETF bieten Dir aktive Anlagestrategien zum Vorteil von ETF an.
Aktive ETF bieten Dir aktive Anlagestrategien zum Vorteil von ETF an.

ETF, also börsengehandelte Indexfonds, bieten Dir eine wunderbare Möglichkeit zum passiven langfristigen Vermögensaufbau. Sie gelten als das Basisinvestment für alle Anleger. In diesem Beitrag werde ich Dir eine Alternative vorstellen, die viele der positiven Eigenschaften von ETF enthält und sogar noch mehr verspricht: aktive ETF.

Ich starte mit einer Wiederholung der Eigenschaften der altbekannten passiven ETF, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit aktiven ETF zu verstehen.

Was sind ETF ganz genau?

ETF bedeutet Exchange-Traded Fund, also börsengehandelter Fonds.

ETF gehören zur Klasse der Fonds

Der Begriff Fonds bezeichnet einen gemeinsamen Topf, in den viele Anleger Geld eingezahlt haben, wovon der Fonds eine breite Auswahl von Wertpapieren kauft. Jeder Anleger erhält Anteile an diesem Topf abhängig von der Höhe seiner Einzahlungen. Mit dem Kauf von Anteilen an einem ETF zahlst Du also Geld in den Fondstopf ein (das ist die Kennzahl Fondsvolumen) und erhältst vom Herausgeber des Fonds (der Emittent) Anteile an den im Fonds enthaltenen Wertpapieren.

ETF sind vor Insolvenz des Emittenten geschützt

Der Vorteil an einem ETF ist seine Sicherheit. ETFs gelten als Sondervermögen. Sollte der Herausgeber des Fonds insolvent werden, fließt Dein Geld nicht in dessen Insolvenzmasse ein. Dein investiertes Vermögen ist also sicher vor der Insolvenz des Emittenten.

ETF sind jederzeit handelbar

Börsengehandelt bedeutet, dass Du Deine Fondsanteile jederzeit zu den Börsenöffnungszeiten kaufen oder verkaufen kannst. Es gelten keine Haltefristen und ein Verkäufer oder Käufer für Deine Anteile ist schnell gefunden. Dafür gibt es im Hintergrund der Börse die Market Maker.

ETF bieten viele Vorteile für Kleinanleger

Transparenz, also die Pflicht zur Veröffentlichung vieler Unterlagen, in denen du dich detailliert informieren kannst, Steuervorteile und geringe Verwaltungskosten runden die Vorteile ab, die ETF Dir bieten.

Die passive Eigenschaft von ETF

Die häufig verwendete deutsche Bezeichnung, nämlich börsengehandelter Indexfonds, legt sich bei der Definition eines ETF viel genauer fest als das englische Original. Denn im Deutschen steckt zusätzlich der Begriff Index, häufig ein Aktienindex, den der ETF nachbildet. Ein Aktienindex ist eine Zusammenstellung von thematisch zusammenpassenden Aktien, deren Kurs automatisch berechnet wird.

Passive ETF treffen keine eigene Investmententscheidung

Der ETF bildet einen solchen Index vollständig und ohne Änderungen ab. Das ist die passive Eigenschaft in ETF, denn es erfolgt keine aktive Investmententscheidung. Der Manager des ETF ist ein Computer, der Formeln in Algorithmen berechnet. Kein Mensch ist daran beteiligt. Genau das macht den ETF auch so kostengünstig.

Anleger investieren passiv in ETF

Von der Anlegerseite aus betrachtet stellen ETF eine passive Anlagestrategie dar, weil sie das Investmentrisiko breit streuen. Das Ausfallrisiko einzelner Aktien im Index wird durch die anderen Indexteilnehmer kompensiert. Somit ist ein ETF eine Möglichkeit für Dich, Dein Vermögen mit dem breiten Markt wachsen zu lassen ohne Dich aktiv darum kümmern zu müssen. Einmal gekauft, kannst Du ETF-Anteile gemütlich liegen lassen.

Was unterscheidet aktive ETF von passiven ETF?

Die englische Bezeichnung des börsengehandelten Fonds verzichtet auf die Einschränkung des Index im Namen. Somit ist klar, dass es auch ETF geben kann, die eine andere Investmentstrategie verfolgen als nur schnöde einen Aktienindex abzubilden. Die Vorteile von ETF: Sicherheit, Transparenz, Handelbarkeit und Rechtssicherheit bleiben, aber die Strategie zur Auswahl der Wertpapiere im Fonds ändert sich.

Aktive ETF bieten neue Anlagestrategien an

Aktive ETF bilden Strategien ab, die über die Abbildung eines Aktienindex hinausgehen. Das Ziel ist selbstverständlich eine Überrendite gegenüber dem breiten Markt zu erreichen und damit die Vorteile von aktiv verwalteten Fonds mit den Vorteilen von passiven ETF zu kombinieren.

Zum Beispiel gewichten aktive ETF den Anteil einzelner Unternehmen höher oder niedriger als ein Index, oder schließen Unternehmen nach harten ESG Kriterien aus oder nutzen zusätzliche Faktoren wie Momentum oder Qualität, um Einzeltitel auszuschließen oder überzugewichten. Tatsächlich muss der Aktienauswahl gar kein Index zugrunde liegen.

Aktive ETF bieten überraschend geringe Kosten

Die Kosten von aktiven ETF liegen überraschend gering in der Höhe der passiven ETF. Das deutet darauf hin, dass auch hier die Investmententscheidungen nicht regelmäßig von echten Menschen getroffen werden, sondern Computer die Anlagestrategie umsetzen.

Aktive ETF in der Praxis

Leider ist es nicht einfach, eine Übersicht über alle in der EU zugelassenen aktiven ETF zu finden. Aber es gibt Hinweise, an denen Du sie erkennen kannst.

Aktive ETF am Namen erkennen

Der wichtigste Indikator ist die Abwesenheit eines Aktienindex an zweiter Stelle im Namen des ETF. Da gibt es kein MSCI World, kein S&P 500, kein DAX und kein FTSE All-World im Namen, stattdessen Begriffe wie Research Enhanced, Multi Factor, Quantitative Strategy oder andere.

Ein zweiter Indikator ist der Anbieter des ETF, an erster Stelle im ETF-Namen genannt: JPMorgan, Franklin Templeton, HSBC oder Ossiam sind einige Anbieter von aktiven ETF, die zum Teil gar keine passiven ETF im Angebot haben. Justetf.com und extraetf.com sind super Datenbanken zur ETF-Recherche.

Brauchst Du aktive ETF in Deinem Portfolio?

Relevant für die Auswahl eines ETF ist eine niedrige Kostenquote, eine geringe Korrelation mit den anderen Titeln in Deinem Portfolio und Dein Glauben daran, dass die Zusammensetzung und Strategie des ETF in der Zukunft positive Renditen bringen wird.

Insofern spielt es keine Rolle, ob ein ETF in Deinem Portfolio aktiv oder passiv verwaltet wird.


Dieser Beitrag über aktive ETF hatte vielleicht keinen praktischen Nutzen für Dein Portfolio, hat aber die Eigenschaften von ETF wiederholt und einen weiteren Einblick in die Vielfältigkeit von Finanzprodukten gegeben.


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Die häufigsten Fragen über ETF und die Antworten habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Wenn Du Begleitung auf Deinem Weg an die Börse suchst, dann nimm an meiner nächsten Masterclass Geldanlage teil!

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